Es gibt nur wenige Gruppierungen, die so umstritten waren und sind wie die „Gesellschaft Jesu". Die einen sahen in dem nach militärischem Vorbild organisierten Jesuitenorden den Inbegriff von Intoleranz, Scheinheiligkeit und eines blinden „Kadavergehorsams". Von den anderen wurden die Jesuiten, die keine Ordenstracht und kein geregeltes Klosterleben kennen, wegen ihrer vielen Schulen und Universitäten gerühmt, wegen ihrer Verdienste um die barocke Kunst und Architektur bewundert und wegen ihres Einsatzes in der Mission verherrlicht.
Dieses Buch beschreibt die faszinierende Geschichte des bedeutendsten Ordens der Neuzeit von seiner Gründung kurz nach der Reformation über Verfolgung und Verbot im 18. Jahrhundert, die Wiedergründung im 19. Jahrhundert und erneute Verfolgungen im 19. und 20. Jahrhundert, vor allem im „Dritten Reich", bis hin zur Gegenwart. Besondere Beachtung findet dabei die Kulturgeschichte des Ordens.
Der Autor
Peter Claus Hartmann, geb. 1940, ist seit 1988 ordentlicher Professor für Allgemeine und Neuere Geschichte an der Universität Mainz. Er war von 1971 bis 1981 Referent für Zeitgeschichte am Deutschen Historischen Institut in Paris und von 1982 bis 1988 Professor an der Universität Passau. Zahlreiche Veröffentlichungen zur neuzeitlichen Geschichte, u. a. „Der Jesuitenstaat in Südamerika" (1994). Bei C. H. Beck erschienen „Geschichte Frankreichs" (1999) sowie „Französische Könige und Kaiser der Neuzeit" (1994).
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